Die Machtübernahme der Junta nach dem Militärputsch in Niger hat im Westen neue Sorgen ausgelöst.
Die politische Unsicherheit in diesem afrikanischen Land hat Europas Migrationsstrategie durcheinander gebracht.
Die Zeitung Le Monde, eines der französischen Medienunternehmen, schrieb, dass die Behörden in der Hauptstadt Niamey der Europäischen Union seit 2016 dabei geholfen hätten, die Durchreise von Einwanderern aus Subsahara-Afrika nach Nordafrika zu stoppen.
Es wurde betont, dass die neue Situation in Niger „eine große Herausforderung für die Europäer darstellt“. Es wurde behauptet, dass dies das „Problem der Subsahara-Migration“ sei.
Es wurde betont, dass das betreffende Land eine strategische Position auf den Migrationsrouten nach Libyen einnimmt und dass die Einwanderungsfrage Italien stark betrifft.
Die Nachrichten gingen so weiter:
Seit dem Putsch, der am 26. Juli zum Sturz von Präsident Mohammed Bazum führte, haben italienische Staats- und Regierungschefs wiederholt vor einer militärischen Intervention gewarnt, die das Chaos in Niamey verschärfen könnte.
Der italienische Außenminister Antonio Tajani hob den Anstieg der Zahl der Einwanderer hervor, die über das Mittelmeer auf den Kontinent gelangen.
Berichten zufolge wurden in den ersten sieben Monaten des Jahres 2023 87.000 Menschen registriert, mehr als doppelt so viel wie im gleichen Zeitraum des Jahres 2022.
Im Gespräch mit der italienischen Zeitung La Stampa sagte Tajani:
Das Problem der neuen Einwanderungswelle ist bereits Realität. Wenn keine Einigung erzielt werden kann, besteht die Gefahr, dass sich die Situation verschlimmert. Wenn in Niger ein Krieg ausbrechen würde, wäre das eine Katastrophe.
Andererseits wird sich die Wirtschaftsgemeinschaft Westafrikanischer Staaten (ECOWAS), die die Option einer militärischen Intervention auf dem Tisch hält, am Donnerstag treffen, um die Spannungen mit der nigerianischen Junta anzusprechen.
Die westafrikanische Gemeinschaft und einige andere Länder hoffen, dass es noch eine Gelegenheit gibt, mit den Putschisten zu verhandeln.
US-Außenminister Antony Blinken sagte gegenüber dem französischen Radiosender RFI: „Es besteht kein Zweifel daran, dass Diplomatie der beste Weg ist, diese Situation zu lösen.“
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