Stadler, der im Dieselskandal-Verfahren vor dem Landgericht München verklagt wurde, hat gestanden, in Europa dieselbetriebene Fahrzeuge mit manipulierten Abgasanlagen verkauft zu haben. Stadler gab zu, dass er „einen Fehler gemacht“ habe, als er die heute von seinem Anwalt am Landgericht München verlesene Stellungnahme mit „Ja“ bejahte.
Das Gericht hatte zuvor entschieden, dass der 60-jährige Stadler eine Bewährungsstrafe erhalten würde, wenn er im Dieselskandal ein umfassendes Geständnis ablegen und 1,1 Millionen Euro zahlen würde. Die Münchner Staatsanwaltschaft, die den Dieselskandal untersucht, hat es akzeptiert.
In dem seit September 2020 laufenden Prozess verteidigte Stadler seine Unschuld im Dieselskandal. Im März 2023 erreichte der Fall einen Wendepunkt, als das Gericht klarstellte, dass Stadler eine Gefängnisstrafe droht, wenn er kein Geständnis ablegt.
Der frühere Audi-Motorenentwicklungsleiter Wolfgang Hatz und zwei leitende Ingenieure haben zuvor den Einsatz illegaler Software gestanden, während die Münchner Staatsanwaltschaft behauptete, zwei Führungskräfte hätten dieselbetriebene Fahrzeuge in Europa einschließlich des Systems verkauft. Abgase seien mit illegaler Software manipuliert worden. Die Staatsanwaltschaft wirft Stadler vor, den Verkauf von Audi- und Volkswagen-Autos nicht eingestellt zu haben, obwohl er seit September 2015 von der mutmaßlichen Manipulation wusste.
Die US-Umweltschutzbehörde gab im September 2015 bekannt, dass Volkswagen Abgastests manipuliert habe und dass die Dieselfahrzeuge des Unternehmens die Umwelt 40-mal stärker belasteten als üblich.
Das US-Gericht räumte ein, dass bei den Abgastests von rund 11 Millionen Dieselfahrzeugen weltweit irreführende Software eingesetzt wurde, und wurde von Volkswagen mit einer hohen Geldstrafe belegt. Der Dieselskandal steht in der Kritik, weil er in der deutschen Öffentlichkeit das Image des deutschen Automobilherstellers schädigt.
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